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Zurück in die bulgarische Zukunft

Viele wollen weg aus Bulgarien. Auch Borislaw Petrow war einer der 340.000 Bulgaren, die lieber in Deutschland lebten. Der Ingenieur ging zurück und fand den Erfolg.

Eine Reportage von Denise Hruby und Peter K. Wagner, Sofia

Ein sonniger Vormittag an der Kliment-von-Ohrid-Universität von Sofia. Auf dem Vorplatz blühen Sträucher, gerade feiert eine Gruppe Studentinnen und Studenten ihren Abschluss. Wie in einem amerikanischen Film werfen sie schwarze Hüte der Sonne entgegen, während die Eltern den Moment stolz mit ihren Smartphones festhalten. Diesen jungen Bulgaren stehen nun alle Türen offen. Doch welchen Weg werden sie einschlagen?

Weil das Land das wirtschaftliche Schlusslicht der EU darstellt und die Bevölkerung in keinem Land der Welt so schnell schrumpft wie hier, findet sich dieser Weg meist auf einer europäischen Landkarte: Deutschland, England, vielleicht Skandinavien oder Frankreich. Wer kann, geht ins Ausland. Schätzungen zufolge sollen mehr als 1,2 Millionen Bulgarinnen und Bulgaren im Ausland leben – eine enorme Zahl für ein Land, dessen offizielle Bevölkerungszahl gerade auf unter sieben Millionen gefallen ist.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs kämpft Bulgarien mit enormer Abwanderung, in den vergangenen Jahren aber lässt sich auch ein anderer Trend erkennen: Junge Menschen, die auszogen, um gut ausgebildet wieder zurückzukehren. Vollgepackt mit Know-how wollen sie die heimische Wirtschaft in Schwung bringen und dabei helfen, ein Land an westeuropäische Standards heranzuführen, das bisher nur auf dem Papier Teil der EU war.

"Noch ist Bulgarien der Wilde Westen Europas"

Borislaw Petrow ist einer von ihnen. Bis vor Kurzem zählte der erfolgreiche Ingenieur zu den 340.000 Bulgaren, die lieber in Deutschland lebten und arbeiteten, mehrere Jahre verbrachte er auch in der Schweiz. Im Sommer 2017 zog er zurück in die Heimat, gründete in Sofia das Start-up RiLabs, das Ideen für das Internet der Dinge entwickelt. "Es ist eine goldene Zeit, eine Firma zu starten", sagt Petrow.

Blagoevgrad