Sie sind hier:

Ochsenkopf

Der Ochsenkopf ist der zweithöchste Berg des Fichtelgebirges. Bis Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Berg als „Fichtelberg“ oder „Vichtelperg“ bezeichnet. Erst 1491 tauchte in einer Lehensurkunde für ein Bergwerk am Gipfel der Name Ochsenkopf auf. Dabei handelt es sich um einen Felsen 200 nw des Asenturms, in den das Bildnis eines Stierhauptes eingemeißelt wurde und so dem ganzen Berg den Namen gab.

 

1922/23 wurde der Asenturm (Asen = Die Gesamtheit der germanischen Götter) vom Fichtelgebirgsverein errichtet. Die Sitzplatzkapazität der dazugehörigen Gaststätte wurde 1979 durch den Heimatverein von 50 auf 250 Sitzplätze erweitert.

 

Südwestlich des Asenturmes steht auf einer Granitblockhalde der Sächsische Vermessungspfeiler. Er ist ein technisches Denkmal der Geodäsie und wurde 1876 im Zuge der europäischen Gradmessung errichtet.

 

Das weithin sichtbare Erkennungszeichen des Ochsenkopfes ist der 166m hohe Sendeturm des Bayrischen Rundfunks. Er wurde 1957/58 erbaut und war zu Zeiten des kalten Krieges, wegen der grenznahen Lage zur DDR und CSSR und seiner Reichweite, ein wichtiges Medium für unzensierte und grenzüberschreitende Informationen. Heute werden unter anderem das Fernsehprogramm der ARD, die UKW-Rundfunkprogramme Bayern 1-5 und Antenne Bayern ausgestrahlt.

 

Seit 1969 fahren von Fleckl (Gemeinde Warmensteinach) und Fröbershammer (Gemeinde Bischofsgrün) Sesselbahnen zum Gipfel. Der „Erlebnisberg Ochsenkopf“ bietet beste Wintersportmöglichkeiten.

Mainquelle

Die mit Granitquadern gefasste Quelle des Weißen Mains liegt am Osthang des Ochsenkopfes. Die erste Quellfassung erfolgte 1717 durch Wildmeister Johann Caspar Munder aus Bischofsgrün im Auftrag des Bayreuther Markgrafen, weshalb sie zunächst „Fürstenbrunnen genannt wurde. Der Deckstein trägt das zollarische Wappen und die Jahreszahl 1717. Die Buchstabenfolge „G F C M Z B I P H“ um das um das Wappen weist zunächst auf die Anfangsbuchstaben von „Georg Friedrich Carl, Markgraf zu Bayreuth, in Preußen Herzog“ hin. Von den beiden Zahlen ist nur noch die rechte erhalten; die linke wurde, wie deutlich erkennbar ist, abgeschlagen. Die Anfangsbuchstaben des Wildmeisters „J C M“ sind am Schlussstein rechts seitlich eingemeißelt. An die zweite Fassung der Quelle erinnert der Lincke Stein neben dem Schlussstein mit der Jahreszahl 1827. Die geschliffene Syenitplatte mit der Inschrift WEISSMAINSQUELLE wurde nach 1886 angebracht.

 

Johann Wolfgang von Goethe besuchte mit seinen Reisebegleitern am 1.7.1785 den Fürstenbrunnen. Die Begründer der deutschen Romantik, die Dichter Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck, kamen bei ihrer Pfingstreise am 26.5.1793 zur Mainquelle. Am 6.5.1972 wurde Bayerns erster Fernwanderweg, der 542km lange Mainwanderweg, eingeweiht.

 

Der Main ist der Hauptfluss Frankens. In antiker Zeit heißt der Main „Monets“, im Jahr 794 „Moin“, mhd. „Moin, Moin“, erst seit dem 15. Jahrhundert setzt sich die Schreibweise „Main“ durch. Der Name soll keltischen Ursprungs sein, entstand am Unterlauf und bedeutet „Fluss“. Der Beiname „Weißer“ entstand im 17. Jahrhundert zur Unterscheidung zum „Roten Main“, wobei die Farbe des Wasser ausschlaggebend  gewesen sein soll.

 

Von Karches bis Kulmbach diente der Fluss vom 16. Bis 19. Jahrhundert für die Holzflößerei; zur Verstärkung des Wasserlaufs wurden Flößweiher angelegt. Mit seiner Wasserkraft trieb man in Fröbershammer, Glasermühle, Röhrenhof und Goldmühl Hammerwerke an.